Autor: Michael Rumpelt
Grundlegende Überlegungen zu einer der Grunddimensionen, in denen wirtschaftliches Handeln stattfindet.
Zeit ist eine Seinsdimension, mit der wir uns koordinieren: Wann wir uns treffen, wie lange etwas dauert, wer zuerst da ist, was noch nicht fertig ist u.s.w. sind zeitliche Aspekte, die auch im Wirtschaftsleben eine Rolle spielen. Wenn wir verstehen wollen, wie Wirtschaft funktioniert und wie wir sie gestalten können, dann sollten wir auch die Rolle der Zeit verstehen und in den Modellen abbilden.
In meinem Studium der Wirtschaftswissenschaft habe ich die Zeit so kennengelernt:
- Modelle, die eine Abfolge von Wertgrößen darstellen (Investition, Konsum, usw. dargestellt in €). Die Zeit wird als Abfolge t, t+1 etc. abgebildet. Die Dauer von t zu t+1 wird nicht thematisiert oder ad hoc auf eine beliebigen Zeitraum festgelegt. Eine Koordination jenseits von €-Größen wird nicht dargestellt.
- Modelle, in denen das gesamtwirtschaftliche Ergebnis ohne Bezug zu beobachtbaren Prozessen abgeleitet wird, als zentral ermitteltes Gleichgewicht. Dieses Ergebnis ist zunächst zeitlos und wird dann gelegentlich mit einem Zeitindex t versehen, um eine Abfolge dieser zeitlosen Ergebnisse darzustellen.
Das heißt: Die gegenwärtigen gesamtwirtschaftlichen Modelle der Wirtschaftswissenschaft bilden die Zeit entweder nur rudimentär oder zermatscht ab.
- Was folgt daraus für die Aussagekraft dieser Modelle?
- Was können wir auf dieser Grundlage von der gesamtwirtschaftlichen Koordination verstehen?
- Wie lässt sich Zeit so abbilden, dass wir das Wirtschaftsgeschehen als nebeneinanderlaufendes und ineinandergreifendes Prozessgeflecht modellieren können?
Der folgende Text schärft die Aufmerksamkeit für die grundlegende Dimension der Zeit und legt Modellierungsrichtlinien für verschiedene Fragestellungstypen in den Wirtschaftswissenschaften vor.
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